Die Geschichte des Landes Österreich wird lokal in hervorragenden Landesmuseen dargestellt. Ausschnittsweise befassen sich auch Bundesmuseen, wie das Heeresgeschichtliche, oder wiederum lokale Landes-, Gemeinde- oder Privatmuseen damit. Es gibt aber kein „Museum der österreichischen Geschichte“. Pläne der seinerzeitigen Bundesregierung Schüssel, diese in einem „Haus der Geschichte“ in Wien darzustellen, sind von einer Realisierung heute scheinbar weiter entfernt denn je. Es wäre daher an der Zeit, sich von Seiten Privater oder auch der Bundesländer dieser beschämenden Lücke anzunehmen. Da die hervorragendsten Objekte der Geschichte Österreichs aber bereits in den verschiedensten Museen befinden und daher kaum zur Verfügung stehen, müsste man bei einer Realisierung neue Wege gehen. Ein solcher „neuer Weg“ könnte in einer Beschränkung auf einen leicht fasslichen Zeitraum wie etwa 1848 bis zur Gegenwart und eine dominierende Objektgattung bestehen.
Plakate, Flugblätter und Zeitungen waren von 1848 bis in die 1930er Jahre die einzigen Informationsmedien. Sie sind daher historische Quellen ersten Ranges. Ich plane, diese homepage um eine Galerie zu erweitern. Als erstes und besonders erschütterndes Dokument kann ich Ihnen eine in Wien zwischen 1938 und 1945 erstellte kommentierte Fotodokumentation nationalsozialistischer Plakate zugänglich machen. Leider ist mir der Name des Autors und Fotografen nicht bekannt – für Hinweise auf die Urheberschaft bin ich dankbar. Fotosammlung Plakate Drittes Reich
Im Laufe der Zeit
konnte ich eine Sammlung von einigen tausend Plakaten, Zeitungen, Flugblättern
und Dokumenten zur Österreichischen Politik, Militär- und Wirtschaftsgeschichte
(etwa 1848 bis 1970) aufbauen. Plakate, Flugblätter und Zeitungen
waren bis in die 1930er Jahre die einzigen Informationsmedien. Sie sind
daher historische Quellen ersten Ranges.
Darüber hinaus sind gerade Plakate graphisch ausgesprochen reizvolle Objekte, die oft von namhaften Künstlern gestaltet wurden. Plakate ziehen daher nicht nur Menschen an, die in der Werbe- Medien- oder Druckbranche tätig sind, sondern gleichermaßen historisch und künstlerisch Interessierte. Im Gegensatz zu Deutschland, Frankreich oder auch Polen gibt es in Österreich auch kein Plakatmuseum.
Aus meinem
Fundus konnte ich seit 2004 mehrere Ausstellungen in Wien, Niederösterreich
und Kärnten zusammenstellen. Aufgrund der positiven Reaktionen der
Besucher sowie des Niveaus und Ausmaßes der Sammlung strebe ich
eine dauerhafte und professionelle Präsentation in einem „Plakatmuseum
Österreichische Zeitgeschichte“ an.
Zweck des Museums soll es sein, die Geschichte Österreichs etwa in
der Zeit von 1914-1970 chronologisch durch Plakate darzustellen. Dabei
soll aber auch die Vernetzung der österreichischen Geschichte mit
der Europas herausgearbeitet werden. Die beiden Weltkriege wären
aus Sicht verschiedener Staaten zu betrachten. Die russische Revolution,
die politische Entwicklung in den Nachbarstaaten in der Zwischenkriegszeit,
der spanische Bürgerkrieg und der „Kalte Krieg“ wären
als Einflussfaktoren auf die österreichische Entwicklung zumindest
anhand einiger Objekte zu erwähnen.
Eine Ergänzung wäre durch weitere Papier-, Ton- und Filmdokumente
möglich, wodurch die Ausstellung von einem „Plakatmuseum“
zu einem „Medienmuseum der österreichischen Zeitgeschichte“
entwickelbar wäre.
Bis dahin
muss noch eine Reihe von Problemen gelöst werden.
Die wichtigsten sind:
Problem
1: Standort
Als Standort käme jede Gemeinde Österreichs in Frage, in der
eine jährliche Mindestfrequenz von Besuchern etwa durch Tourismus,
Schulen oder der Nähe zu größeren Städten erwartet
werden kann und die bereit und in der Lage ist, das Projekt entsprechend
zu fördern.
Problem
2: Gebäude
Die reine Ausstellungsfläche müsste mindestens 1.000, idealerweise
bis 1.500 m² in einem trockenen Objekt betragen. Nebenräume
(Entree/ Kassa/ Shop; Sanitärräume; Lager/Werkstatt) müssen
vorhanden sein oder geschaffen werden können.
Der Betrachter von Plakaten braucht Platz und muss zu den oft großflächigen
Objekten „auf Distanz gehen“ können. Besonders geeignet
sind daher Gebäude mit großen und hohen Räumen wie ehemalige
Industrie- oder Gewerbeobjekte, Schulen, Kasernen, Amts- oder Repräsentationsbauten.
Problem
3: Finanzen
Die Realisierung wird natürlich von der Finanzierbarkeit sowohl der
Errichtung als auch des laufenden Betriebes abhängen.
Idealerweise wäre ein solches Museum im Verbund mit anderen Institutionen zu betreiben, um mit möglichst wenig Personal auszukommen. Letztlich wird aber ausschlaggebend sein, in welchem Maße die Standortgemeinde beitragen kann und will, ob Förderungen des Landes, des Bundes oder der EU erreichbar sind und ob private Sponsoren die Idee für unterstützenswert halten.
Ein Verein könnte während der Gründungsphase als Rechtsträger fungieren und auch nach Verwirklichung des Projektes den laufenden Betrieb des Museums in Abstimmung mit den Financiers übernehmen.
Ein detailliertes
Museumskonzept finden Sie hier.
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Amtlich, 1959
Rudolf Geyer, 1915
Ida Bohatta, 1917
Mihaly Biró,
1919
Rudolf Ledl, 1930
Viktor Th. Slama, 1930
Anonym, 1938
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